Harry: Ihr beide tragt die Verantwortung für den Trainingsbetrieb unserer Seniors, stellt die Teams zu den Spielen auf und macht die Playcalls an der Sideline. Wenn man euch beobachtet erkennt man sofort so etwas wie selbstverständliche Routine. Woran liegt das?

Chris: Ja, für uns ist das wohl eine gegenseitig gewinnbringende Kombination. Mathias und ich kennen uns schon aus Teenagerzeiten, haben gemeinsam in der Jugend bei den Mannheim Redskins gespielt, dann in Ludwigshafen bei den Titans und es gab einige weitere gemeinsame Stationen. Irgendwie waren wir selten weiter auseinander.

Redskins: Der Verband hat nun die Einteilung der Landesliga sowie eine grobe Terminplanung veröffentlicht. Ab Juli soll gespielt werden. Im Moment ist ja noch kein gemeinsames Training möglich. Wie wird es für die Seniors weitergehen?

Chris: Schätze, wir können Anfang April mit dem gemeinsamen Training auf dem Platz starten. Das Theorietraining läuft schon seit einigen Wochen samstags. Die Jungs sollen jetzt erst einmal das Playbook wieder verinnerlichen. Es wird einige Änderungen in den Spielzügen geben. Die anderen Teams wissen, dass unser Laufspiel schon immer sehr dominant ist. Wir wollen jedoch weniger ausrechenbar sein, haben sehr gute Receiver und werden den Fokus nun auch auf das Passspiel ausrichten. Für die Zuschauer wird unser Spiel weiter an Attraktivität gewinnen.

Mathias: Das muss natürlich auf dem Platz umgesetzt werden. Die Jungs müssen sich aufeinander einspielen. Wichtig ist es, ein Gefühl für die Mitspieler zu entwickeln und das kannst du nur auf dem Platz.

Harry: Sollte also ein Training ab April tatsächlich wieder möglich sein, dann wären das vier Monate Vorbereitungszeit bis zum ersten Spiel. In einer „normalen“ Offseason stehen mindestens sechs Monate zur Verfügung.

Mathias: Kondition und Theorie finden ja bereits jetzt online statt. Die Abläufe sind zwar anders, aber wenn man sich darauf einrichtet, dann reichen auch vier Monate auf dem Platz für eine effiziente Vorbereitung aus.

Harry: Bei den Redskins gibt es eine wohl schon traditionelle Regel die besagt, dass Trainingsbeteiligung zu Spielzeit führt. Gilt das auch für das derzeit angebotene „Home-Practice“?

Chris: Ja, rege Trainingsbeteiligung führt zu mehr Spielzeit. Schon alleine deshalb, weil sich dann das Verletzungsrisiko verringert. Und da sind auch die vorbereitenden Einheiten jetzt schon entscheidend.

Mathias: Wir sind alle Amateure und einige Spieler haben manchmal Probleme damit, Arbeitszeit und Trainingszeit zu kombinieren. Das wissen wir und geben natürlich auch diesen Leuten eine Chance. Übrigens sehen wir auf dem Platz sowieso sehr schnell wer fit ist und wer nicht.

Harry: Lasst uns ein wenig über die hoffentlich reguläre Saison 2021 reden. Acht Teams in zwei Conferences sind vom Verband vorgesehen. Anschliessend die Playoffs mit Halbfinale und Finale um die Meisterschaft. In Gruppe A sind – neben den Redskins – die Black Goats Mannebach, die Hanau Ravens und die Rodgau Pioneers vorgesehen. Wie schätzt ihr die Gruppe ein?

Chris: Wir beide stufen Mannebach als starken Gegner ein. Wahrscheinlich sogar stärker als Rodgau, obwohl die Pioneers vor kurzem noch zwei Klassen höher gespielt haben.

Mathias: Mannebach ist gut gecoached, im letzten Jahr mit den Miners fusioniert und hat vergangenes Jahr gespielt (Anm.: Hessenliga Platz 3 hinter den Redskins). Rodgau dagegen hatte Pause und möglicherweise sind einige Spieler abgewandert, da in der Frankfurter Region einige Bewegung ist.

Chris: Die Ravens sind für uns eine Blackbox. Sie haben vergangenes Jahr nicht gespielt und man  kennt sie in Bürstadt lediglich aus den letzten Begegnungen im Jahr 2018, als Mathias und ich noch nicht zurück bei den Redskins waren.

Mathias: Wir haben es ja im letzten Jahr gesehen. Selbst gegen Mannschaften wie Marburg (Anm: mit GFL-Verstärkung) kann man spielen. Sie bringen einen nicht um. Gegen Mannebach hätte man das letzte Viertel weglassen können (Anm: Redskins gewannen knapp 31:30 nach deutlicher Führung bis zum 3.Quarter). Daran sind unsere Jungs gewachsen.

Harry: Nun wird dies ja seit vielen Jahren die erste Saison für die Seniors in der Landesliga. Wir haben bereits im vergangenen Jahr gesehen, dass unser noch sehr junges Team durchaus in der Lage ist, auch höherklassige Gegner vor schwierige Aufgaben zu stellen. Das wird in diesem Jahr auch nötig sein, um zumindest nennenswert mitzuspielen. Wo werden sich die Redskins Seniors verbessern?

Chris: Wir streben ein hartes aber faires Spiel an, wie bereits erwähnt mit einigen neuen Varianten. Im vergangenen Jahr hatten wir noch zu viele Strafen. Das ist bei einem jungen Team so. Jeder Drive muss einfach konsequent und konzentriert laufen, damit keine Fehler entstehen. Denn Fehler verursachen Frust und Frust verursacht Fouls. Daran werden wir bis zum Beginn der Saison konzentriert arbeiten.

Lahm: Das müssen wir auch. Denn wir haben einige Rückkehrer und weitere Rookies. Diese müssen sich eingewöhnen. Das Gute ist, dass wir mittlerweile einen harten Kern haben, der so etwa aus 20 Spielern besteht. Die gehen für einander durch’s Feuer und haben jede Menge Spass. Und dieser Faktor Spass auf dem Feld soll sich auch auf die Fans übertragen. Denn die Redksins auf dem Feld zu sehen – vor allem zu Hause – ist doch immer wieder etwas ganz besonderes. Redskins bedeutet einfach Family.

Harry: Worauf dürfen sich Rückkehrer und auch neue Spieler bei den Redskins freuen?

Lahm: Auf den ganz besonderen Spirit bei den Redskins. Unsere Verantwortlichen haben darüber hinaus in den letzten zwei Jahren vor allem auch in Trainingsequipment investiert und wir sind mittlerweile hervorragend ausgestattet. Somit können wir ein effizientes und attraktives Training anbieten. Football-Interessierte können sich übrigens jederzeit über die Homepage der Redskins, Facebook oder per Mail (Anm.: info@buerstadt-redskins.de) melden.

Harry: Wir freuen uns also auf eine spannende Landesligasaison mit den Redskins Seniors. Vielen Dank für diese interessanten Einblicke.